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| Biographie | Werke
Jürgen Klauke war von Anfang seines Schaffens an ein Rebell.
Mit Kunst-Aktionen hat er die Doppelmoral der Katholischen Kirche
attackiert oder den spießigen Mief, der über der Sexualität
hing, den Bürgern ins Gesicht geblasen. Ihm sind dabei erstaunliche
Erkenntnisse gekommen. Als einer der ersten Künstler der Nachkriegsgeneration
hat er das Androgyne im Menschen zur Darstellung gebracht. Er hat
aber auch immer mit leisen analytischen Tönen das Thema des
Miteinander, der Kommunikation der Menschen untereinander aufgegriffen:
Unsere innere Leere, unsere Einsamkeit, die Langeweile, die Sonntagsneurosen
oder die Schwierigkeiten unseres Selbstfindungsprozesses in einer
Welt ohne feste Vorgaben.
Dabei spannen sich seine künstlerischen Ausdrucksmittel von
der Performance über den Film, die Fotosequenzen bis zu Arbeiten
auf Papier, meist in Aquarelltechnik.
Ich möchte hier nur eine Arbeit herausgreifen, in der der Klauke
den Selbstfindungsprozess eines Künstlers exemplarisch nachvollzieht.
Diesem Zyklus von 25 Blättern liegt der Roman von James Joyce
„Stephen Heros“ zugrunde. Eine Treppe und eine Figur
agieren in zerfließenden farbigen Räumen (Klauke: Die
Giftküche kocht.). Die Figur und die Treppe symbolisieren den
Fortlauf der Geschichte. Die Blätter heißen "in
sich", "an und für sich", "durch",
um nur einige exemplarisch zu nennen
Es gehört zu Klaukes Formenvokabular, dass er symbolisch aufladbare
Gegenstände wie Hut, Stock Tisch und Stuhl aufgreift, die in
den bildnerischen Inszenierungen ihren tieferen Sinn entfalten
.
Kataloge:
- "Ich & Ich" erotographische Tagesberichte, Fotos
Polaroid Uwe Laysiepen, 1970/71
- "Fotosequenzen 1972-1980", betzel–Verlag
- "Eine Ewigkeit ein Lächeln, Arbeiten 1970/86', DuMont-Verlag
- "Sonntagsneurosen", Staatl. Kunsthalle, Baden-Baden,
Kunstmuseum Düsseldorf, 1992
- "Stephen Heros", Galerie Hermeyer, München, 1991
- "Absolute Windstille" Jürgen Klauke - Das Fotographische
Werk, Hatje Cantz-Verlag
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